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“Das gleicht ja sexueller Gewalt!”

Lehrerin einer Schule

In der (bildenden) Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zählt es in das Aufgaben-Portfolio einer Bildungsträgerin, Trends und Entwicklungstendenzen zu beobachten und zu thematisieren.

Wenn die JIM-Studie für 2019 sodann erforscht, dass 89 Prozent der 12- bis 19-Jährigen täglich das Internet nutzen und insgesamt 92 Prozent täglich ein Smartphone, muss die bisherige Medienarbeit – sowohl die eigene als auch die der Institutionen, in denen sich die Bildungsträgerin bewegt – dringend ergänzt werden um einen kritischen Blick auf das Online-Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Dies vor allem dann, betrachtet man den oftmals anonymen Austausch im Netz, der eine attraktive Plattform für Kriminelle bereitet, die gezielt den Zugang zu Jugendlichen suchen.

Cyber-Grooming als ein beispielhaftes und sehr gefährliches Phänomen wird im Jahr 2020 verstärkt in die Bildungsarbeit der Deutschen Soccer Liga aufgenommen. Es beschreibt die sexuelle Anbahnung an Kinder und Jugendliche über Chaträume in sozialen Netzwerken oder Online-Spielen. Dabei werden Minderjährige häufig durch falsche Angaben getäuscht und so u.a. zum Senden von privaten Kontaktdaten oder gar Nacktaufnahmen ermutigt. Als Aufklärungsformat für Pädagog*innen oder Sensibilisierungsmoment für Kinder und Jugendliche trägt die Deutsche Soccer Liga das Thema so in unterschiedliche Bildungsinstitutionen und wirbt für ein kritisches Verständnis hierauf.

 

Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (2020):
Cybergrooming.
[https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/sexuelle-gewalt-mittels-digitaler-medien/cybergrooming; Abruf am: 10.12.2020].