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DEUTSCHE SOCCER LIGA

Unsere Leitziele

Grundlegend für die Angebote der Deutschen Soccer Liga (DSL) ist eine Herangehensweise, die in der Vision von Chancengleichheit nicht nur ihre Unerreichbarkeit sieht, sondern ihre Grundsätze als Chance begreift für Menschen etwas zum Positiven zu verändern.

Wo etwas ungleich ist, kann etwas unterschieden werden – Menschen werden unterschieden. Das allein aber erklärt nicht die ungleiche Verteilung von Chancen. Unterscheidung ist natürlich und alltäglich – Menschen sind unterschiedlich, sie sind vielfältig! Aus unserer Perspektive heraus liegt eine wesentliche Ursache von Chancenungleichheit in einer ganz bestimmten Unterscheidungslogik – einer in der die Unterschiede von Menschen (sei es bewusst oder unbewusst; sei es auf individueller oder institutioneller Ebene) als die natürliche und gerechte Ursache für die bestehende Chancenungleichheit verstanden werden. Die Facetten und Auswirkungen einer solchen Unterscheidungslogik sind vielschichtig. So führt sie z.B. zur Legitimation von ungleichen Zugangschancen, Diskriminierung, Machtasymmetrien… Chancengleichheit zielt auf einen Zustand ab, in dem jedem Menschen – unabhängig seiner Unterscheidungsmerkmale – die Chance auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung gegeben ist. Die Deutsche Soccer Liga legt ihrer Arbeit weiterhin ein Begriffsverständnis zugrunde, in dem Chancengleichheit als ein Prozess und zugleich als ein Idealzustand sozialen Lebens definiert ist:

Chancengleichheit wird als ein Prozess verstanden, der sich auf drei Ebenen vollzieht und an dessen Ende:

Ebene 1

Interpersonelle Ebene

Vielfalt wird gegenseitig erkannt und anerkannt.

Ebene 2

Strukturelle Ebene

Vielfalt wird unterstützt, indem Chancen geschaffen werden.

Ebene 3

Intraindividuelle Ebene

Jeder Mensch erkennt seine Chancen und fühlt sich ermächtigt, diese zu nutzen.

Die Verwirklichung von Chancengleichheit ist nicht nur das erklärte Ziel, sondern auch ein Ideal und eine Vision – die Vision einer Gesellschaft, deren soziale und institutionelle Strukturen auf Gleichberechtigung, Partizipation und Selbstbestimmung basieren und in denen die Bedürfnisse und die Rechte aller Menschen selbstverständlich berücksichtigt werden. Grundlegend für die Angebote der DSL ist eine Herangehensweise, die in der Vision nicht nur ihre Unerreichbarkeit sieht, sondern ihre Grundsätze als Chance begreift für Menschen etwas zum Positiven zu verändern.

Leitziel 1

Förderung von Vielfaltsbewusstsein

Die DSL möchte ihre Adressat*innen darin unterstützen, konstruktiv, empathisch und lösungsorientiert mit den Herausforderungen und Chancen sozialer Diversität umzugehen. Unsere Gesellschaft wird immer mobiler und vielfältiger: In Deutschland leben zunehmend mehr Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungswelten, sozialen und kulturellen Orientierungen. Die Auseinandersetzung um Vielfalt vollzieht sich jedoch nicht nur vor dem Hintergrund sozialgesellschaftlicher Wandlungsprozesse, sondern fortwährend in allen denkbaren Konstellationen des sozialen Lebens. Aus diesem Grund wäre es zu kurz gegriffen die Chancen, Herausforderungen und Problemstellungen in den abstrakten Raum ‚Gesellschaft‘ zu projizieren: Vielfaltsbewusstsein, und das damit verbundene Erkennen und Anerkennen von gleichwertigen Unterschieden, entfaltet sich auf individuelle Weise in jeder Person selbst.

Die Angebote der DSL zielen zum einen darauf ab, für die gesamtgesellschaftliche Relevanz des Themas Vielfalt zu sensibilisieren und zum anderen v.a. den Blick für die ganz persönlichen Bezüge und Verantwortlichkeiten zu schärfen. Die DSL möchte ihre Adressat*innen darin unterstützen, konstruktiv, empathisch und lösungsorientiert mit den Herausforderungen und Chancen sozialer Diversität umzugehen.

Leitziel 2

Förderung struktureller Zugänge

Organisationelle Strukturen sind von Menschen gemacht, oft unbewegt und unhinterfragt. Dass Strukturen zu Chancen werden und dass sie nicht nur durch, sondern auch für Menschen entstehen, ist ein Ziel der DSL.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung von strukturellen Zugängen, die auf die Verwirklichung von Chancengleichheit hinwirkt, ist durch die Entwicklung einer vielfaltsbewussten Perspektive bereits gegeben. Darin kann Vielfalt als ein natürlicher Zustand begriffen werden, in dem Unterschiede keine auf bestimmte Menschen oder Menschengruppen bezogene Ausnahmen sind, sondern die gesellschaftliche Normalität abbilden. In die so verstandene Normalität ist jeder einzelne Mensch mit seinen Besonderheiten involviert. Aus diesem Gewahrsein heraus, brauchen äußere Umstände und Strukturen auch nicht als absolute und unveränderliche Bedingungen angesehen und akzeptiert werden – Bedingungen, die Chancen für diejenigen bereit halten, die den gesetzten Normalitätsmaßstäben genügen und die in der Lage sind, diese zu nutzen. Die Anerkennung von Vielfalt verfolgt die umgekehrte Logik: Maßstab sind nicht die Strukturen, sondern die in ihnen agierenden Individuen – Chancen entstehen demnach kontinuierlich entlang individueller Voraussetzungen. Ein Hinwirken auf Chancengleichheit bedeutet, bestehende Strukturen zu hinterfragen. Keine Struktur ist veränderungsresistent, es gibt nur unterschiedlich hohe Hürden zu überwinden, um Veränderungsprozesse anzustoßen.

In den angebotenen Projekten, Coching- und Mentoringprogrammen geht es um die Förderung struktureller Zugänge, welche Chancen entlang der individuellen Voraussetzungen von Menschen schaffen. In diesem Sinne werden die Teilnehmenden als Multiplikator*innen angesprochen, die die Ergebnisse ihrer kritischen Auseinandersetzung in die eigenen Sozialräume (sei es Familie, Verein, Unternehmen) transportieren. Die DSL arbeitet praxisnah und bedarfsorientiert und legt ein Hauptaugenmerk auf die Ressourcenaktivierung und das Erkunden sowie das Sichtbarmachen von Handlungsspielräumen und Wirkungsfeldern von Einzelpersonen und Organisationen.

Leitziel 3

Förderung von Selbstwirksamkeit

Durch die persönliche Überzeugung selbst etwas bewegen zu können, ist eine entscheidende Voraussetzung für Chancengleichheit. Selbstwirksamkeit zu fördern versteht die DSL als eine ihrer Aufgaben.

Sich selbst als wirksam zu erleben, ist nicht allein von den Fähigkeiten und Kompetenzen abhängig, die mir zur Verfügung stehen. Eine ganz entscheidende Rolle spielt zunächst die Überzeugung, dass ich tatsächlich in der Lage bin – Kraft der eigenen Fähigkeiten – Einfluss zu nehmen und etwas zu bewirken. Eine fundamentale Größe der Chancengleichheit liegt darum unseres Erachtens in dem individuellen Bewusstsein über die eigenen Potenziale und die damit verbundenen Chancen. Die DSL unterstützt ihre Adressat*innen dabei, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zu entwickeln, indem sie mit ihren Angeboten Selbstwahrnehmung fördert und Impulse dahingehend setzt, eine ressourcenorientierte Perspektive einzunehmen, eigene Potenziale zu erkennen, diese als solche wahrzunehmen und schließlich auch als Chance zu nutzen: sei es um sich selbst, seinen Konstitutionen, Interessen und Bedürfnisse gerecht(er) zu werden oder sei es um im Bewusstsein der eigenen Stärken auch nach außen – auf struktureller und gesellschaftlicher Ebene – wirksam zu werden.